From Deutche Welle:
An schwule Politiker oder lesbische Schauspielerinnen hat sich die Gesellschaft gewöhnt. Im Sport sieht das noch anders aus. Allerdings mehren sich die Zeichen für mehr Toleranz und Offenheit - auch im Fußball.
Der spektakuläre Fall sorgte für Schlagzeilen: Ein Fußball-Profi wird umgebracht, Tatmotiv könnte seine angebliche Homosexualität sein. In Wirklichkeit hat es diesen Mord nie gegeben, sondern nur als Film in der Krimi-Serie "Tatort". Für Schauspielerin Maria Furtwängler, die als TV-Kommissarin Charlotte Lindholm heißt, war das Thema eine "Herzensangelegenheit", wie sie dem Boulevard-Blatt "Bild" offenbarte. Einen solchen Film zu drehen, sei nicht mutig. "Wirklich mutig wäre es, wenn sich ein Spieler outen würde", sagte Furtwängler.
Diesen Mut hat in der 1. Bundesliga bislang niemand gehabt. Offenbar ist die Angst zu groß, von den Mannschaftskameraden, von den Fans verspottet und angefeindet zu werden. Ein Outing könnte das Ende der Karriere bedeuten, wenn man dem Druck nicht standhält. Das befürchten auch die Abgeordneten des Sport-Ausschusses im Deutschen Bundestag, die sich gemeinsam mit Sachverständigen dem Thema 'Homosexualität im Sport' anzunähern versuchten. Die Ausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag sieht die ganze Gesellschaft in der Verantwortung, um das Tabu endgültig zu brechen. Alle Politiker, nicht nur die Sport-Politiker seien aufgefordert, für mehr Akzeptanz zu werben. "Und das muss letztlich auch bis in die Fan-Kurven der großen Vereine reinreichen", meint die Sozialdemokratin, die Sportwissenschaft studiert und als Lehrerin gearbeitet hat.
Schwul-lesbische Fan-Clubs
Dort, in den Fan-Kurven, sind Schwule und Lesben längst angekommen. Meistens kann man die homosexuellen Fan-Clubs schon an ihren Namen erkennen: "Andersrum Rut-Wiess" in Köln oder "Hertha-Junxx" in Berlin. Auf Transparenten stehen Parolen wie "Fußball ist alles – auch schwul". Das Vereins-Emblem prangt auf der Regenbogen-Fahne, dem weltweiten Symbol für Toleranz und Vielfalt und eben auch der Homosexuellen.
Wäre die Fußball-Szene schon Anfang der 1990er Jahre so weit gewesen, hätte Jugend-Nationalspieler Marcus Urban vielleicht eine erfolgreiche Profi-Karriere gestartet. Doch der damals knapp 20-jährige Kicker von Rot-Weiß Erfurt befürchtete, an der Last zu zerbrechen, sein Schwulsein nicht offen ausleben zu können. "Als ich im Fußball-Internat war, habe ich mich komplett versteckt und kein Wort gesagt", erinnert sich Urban an die belastende Zeit. Inzwischen ist das Thema im Deutschen Bundestag angekommen, wo der schwule Ex-Fußballer als Sachverständiger eingeladen wurde. Das erste Outing eines Profis werde früher oder später kommen, glaubt Urban. "Ich mache mir da gar keine Sorgen, dass es nicht kommt."
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